Linux zum 20. – München hält an LiMux fest

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Dieser Artikel stammt aus meinen früheren Wordpress-Instanzen und steht hier aus Gründen der Nostalgie.

Gestern hatte Linux, der putzige Betriebssystemkern aus Finnland, der auf nichts als einem 386er Rechner mit AT-Laufwerk startet, seinen 20. Geburtstag. Als Linus Torvalds sein kleines Hobby startete, ohne das große Teile der heutigen IT und Business-Landschaft unvorstellbar wären, war ich zarte 8 Jahre alt und C64-User. Es sollte noch 5 Jahre dauern, bis ich MS-DOS zum Leidwesen der Computermitnutzer 1996 von der Platte fegte. Im Gegensatz zu meinem Spieltrieb war der Plattenplatz begrenzt…

Als ich im Jahr 2003 nach München kam, waren Linux und ich bereits alte Freunde und gemeinsam bedauerten wir die Menschen, die Computer nutzen MUSSTEN und nicht wollten, und das auch noch mit Schrott-Software aus dem Hause Microsoft.

An einem meiner ersten Arbeitstage geschah es dann – Träumend aus der Tram schauend las ich auf einem SPD-Wahlplakat „Mehr Linux, Mehr Freiheit“. Das Plakat gehörte zu Monika Lochner-Fischer, die dafür warb, dass Linux in der Verwaltung einzusetzen sei. Ich war wie paralisiert und drückte sogar der SPD die Daumen. 🙂

Nach einem erneuten Sieg von Rot-Grün-Rosa in München wurden dann das Kommunismus-Boykott-Marktverzerrungs-Genöle von Microsoft ignoriert und gegen den heftigen Widerstand der CSU das Projekt LiMux ins Leben gerufen, welches zum Ziel hat die Desktops in München mit Linux auszustatten.

Ab da ging es schnell vorwärts, dann mal wieder rückwärts aber insgesamt ist die Bilanz positiv. Ich habe die Entwicklung interessiert beobachtet, ab und zu mit Mitarbeitern von LiMux gequatscht und war mir sicher, dass niemand es wagen würde Linux in München noch in Frage zu stellen.

Am Abend des Document Freedom Day 2011, den ich im Cafe Netzwerk verbrachte und wo einige LiMux-MitarbeiterInnen anwesend waren, hörte ich dann zum ersten Mal vom Antrag von Frau Sabathil (CSU), zu prüfen ob nicht eine Rückmigration zu Windows und MS Office möglich wäre. Als Begründung wurden dabei die Inkompatibilitäten zwischen MS Office umd OpenOffice genannt. Schwachsinn, wie es auch Oberbürgermeister Christian Ude in der heutigen Stadtratssitzung dargelegt hat. Der Antrag wurde abgelehnt und nebenbei bekam das Auswärtige Amt noch sein Fett weg.

Also Linux ist 20 und zum Geburtstag gibt es Münchens verbleibende Desktops. Aber teilt es euch ein, nicht alle auf einmal. 🙂